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Schimpfen wie die alten Römer

In der Benutzung von Schimpfwörtern waren die Römer alles andere als zurückhaltend und zimperlich. Kraftausdrücke und Verbalinjurien waren das Salz jedes Streits, der auf dem Markt, in der Kneipe oder auch im «trauten» Heim (vgl, etwa den Ehekrach zwischen Trimalchlo und Fortunata, Petr. 74) ausbrach. Ein fast unerschöpfliches Reservoir an Schimpfwörtern bieten die Komödien des Plautus; in ihnen wird auf manch einen eine nicht enden wollende Schimpkanonade abgeschossen. Schimpfwörter gehörten auch zum Arsenal der politischen Polemik. Römische Politiker gingen erheblich rüder miteinander um, als es heute vorstellbar ist: Viele Ausdrücke zielten bewusst unter die Gürtellinie. (nach: Karl-Wilhelm Weeber, Alltag im alten Rom, Zürich 1995, S. 300f.)