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Tantalos und Pelops

Michael Köhlmeier erzählt … «Tantalos»

Michael Köhlmeier erzählt … «Pelops»

3D-Darstellung, basierend auf einer Reihe von Lorbeerblättern aus Bernstein aus römischer Zeit (1.–3. Jh. n. Chr.), die in Aquileia gefunden wurden. Die Originalblätter sind derzeit im Museo Archeologico Nazionale di Aquileia ausgestellt. Ein Bild der Originale ist hier zu finden: twitter.com/PatrimonioFVG

Gefunden via:
Latinitas Animi Causa: Latin for Fun!

Libretto (lat./dt.) als PDF

Begleittext zum Youtubevideo:
Deutsche Radio Philharmonie
Dirigent: Christoph Poppen
Ruth Ziesak, Sopran
Anja Schlosser, Mezzosopran (Alt)
Claudia Mahnke, Mezzosopran
James Taylor, Tenor
Nikolay Borchev, Bariton
Konzertchor Darmstadt (Einstudierung: Wolfgang Seeliger)
Congresshalle Saarbrücken ∙ Freitag, 12. Dezember 2008

1858, zu seinem zweiten Weihnachtsfest im Amt als Organist der Église de la Madeleine in Paris, stellte Camille Saint-Saëns sein „Oratorio de Noël“ vor, ein lateinisches Weihnachtsoratorium nach Worten der Heiligen Schrift in der Fassung der Vulgata. Liturgisch gesehen, beschränkt sich das Werk streng auf die Verse 8 bis 14 aus dem zweiten Kapitel des Lukasevangeliums, also die Verkündigung an die Hirten. Daran schließen sich umfangreiche Betrachtungen auf biblische Texte aus dem Alten und Neuen Testament an, die Saint-Saëns raffiniert gestaffelt hat: Von solistischen Arien weitet sich die Perspektive kontinuierlich über Duett, Terzett und Quartett bis hin zum Quintett mit Chor und dem folgenden Schlusschor. Mit zehn Nummern und 40 Minuten Spieldauer ist es für die Epoche ein eher knappes Werk, zudem im Stil schlicht gehalten. Dennoch blieb der junge Komponist dem rührenden Sujet an Stimmungsmalerei nichts schuldig.

Unverkennbar handelt es sich um Musik eines Organisten, beschränkte sich Saint-Saëns im Orchester doch auf Streicher, solistische Orgel und die von ihm so geliebte Harfe. Das Orchestervorspiel wird von der Orgel einer Hirtenweise eröffnet. Saint-Saëns dachte sich dieses Präludium „dans le style de Séb. Bach“, im Stile von Bach. Im weich schwingenden Siciliano-Rhythmus spielte er auf die Sinfonia zum zweiten Teil des „Weihnachtsoratoriums“ an und suggerierte damit – wie Bach –das Bild der musizierenden Hirten auf dem Feld bei Bethlehem, bevor der Engel erscheint. Freilich mischten sich dem Franzosen auch andere Farben ins Bild: Anklänge an französische Drehleiermusik und Reminiszenzen an die „Noëls“, jene pastoralen Weihnachtsstücke, die französische Organisten in der Christmette zu improvisieren pflegen.

Es folgen die Verse 2, 8-14 aus dem Lukasevangelium, vorgetragen von den vier Solisten im Wechsel. Das Rezitativ wirkt bei Saint-Saëns archaischer als bei Bach, angelehnt an den Rezitationston der katholischen Liturgie und von der Orgel in lange ausgehaltenen Akkorden begleitet. Lediglich bei den Verkündigungsworten geht der Sopran in ein hochromantisches Arioso über, das seine höchste Emphase bei den Worten „Christus Dominus“ erreicht. Erst beim „Gloria in excelsis Deo“ setzen auch die Streicher ein. Dabei ließ Saint-Saëns seine Engel über Bethlehem nicht in barockem Überschwang jubilieren, wie es Bach und Händel taten, sondern im strengen Kirchenstil Palestrinas.

Den Reigen der Arien eröffnet der Sopran in sanft schimmerndem E-dur und im Ton demütiger Heilserwartung („expectans expectavi Dominum“). Inbrünstiger und schon weit über Weihnachten hinaus weisend besingt der Tenor das Warten der Gläubigen auf den Erlöser („Domine, ego credidi“). Der Chor stimmt demütig in seinen Gesang ein. Erst die Harfentöne des folgenden Duetts verwandeln das Kommen des Messias in eine pastorale Genremusik: „Benedictus qui venit in nomine Domini“. Über quasi hingetupften Akkorden der Harfe und der Orgel stimmen Sopran und Bass eine Art weihnachtlicher Barcarole an. Bei der Stelle „Deus meus“ gehen sie in innigen Choralgesang über. Der Kontrast zum folgenden Chorsatz könnte kaum größer sein: Das „Warum toben die Heiden?“ vertonte Saint-Saëns ganz im Stile Händels: als wuchtigen Aufruhr der Chorstimmen über einem kräftigen Unisono-Thema der Streicher. Umso rührender der fast süßliche Schluss dieses Satzes.

Hochromantisches Arpeggio der Harfe begleitet das Terzett „Tecum principium“, während das „Alleluja“-Quartett wie ein Weihnachtschoral im Dreiertakt daher kommt. Seinen Höhepunkt erreicht das Oratorium in dem Quintett mit Chor „Consurge, Filia Sion“. Hier hat Saint-Saëns die Musik des Prélude wieder aufgegriffen. In die pseudo-Bachischen Harmonien der Hirtenmusik tönen nun die Solisten hinein. Ihr Wechselgesang zwischen Frauen- und Männerstimmen gleicht einem Weihnachtshymnus, in den der Chor immer wieder mit seinem „Alleluja“ einstimmt. Der Choralsatz eines schlichten Weihnachtsliedes beschließt das Werk.

Bern, Burgerbibliothek, Cod. 85, f. 77r
Biblia Latina (Vulgata), zweite Hälfte des 9. Jahrhunderts, Bretagne

Bern, Burgerbibliothek, Cod. 85, f. 77v
Biblia Latina (Vulgata), zweite Hälfte des 9. Jahrhunderts, Bretagne

[1] Factum est autem in diebus illis exiit edictum a Caesare Augusto ut describeretur universus orbis.
Ἐγένετο δὲ ἐν ταῖς ἡμέραις ἐκείναις ἐξῆλθεν δόγμα παρὰ Καίσαρος Αὐγούστου ἀπογράφεσθαι πᾶσαν τὴν οἰκουμένην.

[2] Haec descriptio prima facta est praeside Syriae Cyrino.
αὕτη ἀπογραφὴ πρώτη ἐγένετο ἡγεμονεύοντος τῆς Συρίας Κυρηνίου.

[3] Et ibant omnes ut profiterentur singuli in suam civitatem.
καὶ ἐπορεύοντο πάντες ἀπογράφεσθαι, ἕκαστος εἰς τὴν ἑαυτοῦ πόλιν.

[4] Ascendit autem et Ioseph a Galilaea de civitate Nazareth in Iudaeam civitatem David quae vocatur Bethleem eo quod esset de domo et familia David,
Ἀνέβη δὲ καὶ Ἰωσὴφ ἀπὸ τῆς Γαλιλαίας ἐκ πόλεως Ναζαρὲθ εἰς τὴν Ἰουδαίαν εἰς πόλιν Δαυὶδ ἥτις καλεῖται Βηθλέεμ, διὰ τὸ εἶναι αὐτὸν ἐξ οἴκου καὶ πατριᾶς Δαυίδ,

[5] ut profiteretur cum Maria desponsata sibi uxore praegnante.
ἀπογράψασθαι σὺν Μαριὰμ τῇ ἐμνηστευμένῃ αὐτῷ, οὔσῃ ἐγκύῳ.

[6] Factum est autem cum essent ibi impleti sunt dies ut pareret,
Ἐγένετο δὲ ἐν τῷ εἶναι αὐτοὺς ἐκεῖ ἐπλήσθησαν αἱ ἡμέραι τοῦ τεκεῖν αὐτήν,

[7] et peperit filium suum primogenitum et pannis eum involvit et reclinavit eum in praesepio quia non erat eis locus in diversorio
καὶ ἔτεκεν τὸν υἱὸν αὐτῆς τὸν πρωτότοκον, καὶ ἐσπαργάνωσεν αὐτὸν καὶ ἀνέκλινεν αὐτὸν ἐν φάτνῃ, διότι οὐκ ἦν αὐτοῖς τόπος ἐν τῷ καταλύματι.

[8] et pastores erant in regione eadem vigilantes et custodientes vigilias noctis supra gregem suum
Καὶ ποιμένες ἦσαν ἐν τῇ χώρᾳ τῇ αὐτῇ ἀγραυλοῦντες καὶ φυλάσσοντες φυλακὰς τῆς νυκτὸς ἐπὶ τὴν ποίμνην αὐτῶν.

[9] et ecce angelus Domini stetit iuxta illos et claritas Dei circumfulsit illos et timuerunt timore magno
καὶ ἄγγελος κυρίου ἐπέστη αὐτοῖς καὶ δόξα κυρίου περιέλαμψεν αὐτούς, καὶ ἐφοβήθησαν φόβον μέγαν.

[10] et dixit illis angelus nolite timere ecce enim evangelizo vobis gaudium magnum quod erit omni populo
καὶ εἶπεν αὐτοῖς ὁ ἄγγελος· μὴ φοβεῖσθε, ἰδοὺ γὰρ εὐαγγελίζομαι ὑμῖν χαρὰν μεγάλην ἥτις ἔσται παντὶ τῷ λαῷ,

[11] quia natus est vobis hodie salvator qui est Christus Dominus in civitate David.
ὅτι ἐτέχθη ὑμῖν σήμερον σωτὴρ ὅς ἐστιν χριστὸς κύριος ἐν πόλει Δαυίδ.

[12] Et hoc vobis signum: invenietis infantem pannis involutum et positum in praesepio.
καὶ τοῦτο ὑμῖν τὸ σημεῖον, εὑρήσετε βρέφος ἐσπαργανωμένον καὶ κείμενον ἐν φάτνῃ.

[13] Et subito facta est cum angelo multitudo militiae caelestis laudantium Deum et dicentium:
καὶ ἐξαίφνης ἐγένετο σὺν τῷ ἀγγέλῳ πλῆθος στρατιᾶς οὐρανίου αἰνούντων τὸν θεὸν καὶ λεγόντων·

[14] «Gloria in altissimis Deo et in terra pax in hominibus bonae voluntatis»
δόξα ἐν ὑψίστοις θεῷ καὶ ἐπὶ γῆς εἰρήνη ἐν ἀνθρώποις εὐδοκίας.

[15] Et factum est ut discesserunt ab eis angeli in caelum pastores loquebantur ad invicem: «transeamus usque Bethleem et videamus hoc verbum quod factum est, quod fecit Dominus et ostendit nobis.»
Καὶ ἐγένετο ὡς ἀπῆλθον ἀπ’ αὐτῶν εἰς τὸν οὐρανὸν οἱ ἄγγελοι, οἱ ποιμένες ἐλάλουν πρὸς ἀλλήλους· διέλθωμεν δὴ ἕως Βηθλέεμ καὶ ἴδωμεν τὸ ῥῆμα τοῦτο τὸ γεγονὸς ὃ ὁ κύριος ἐγνώρισεν ἡμῖν.

[16] Et venerunt festinantes et invenerunt Mariam et Ioseph et infantem positum in praesepio.
καὶ ἦλθαν σπεύσαντες καὶ ἀνεῦραν τήν τε Μαριὰμ καὶ τὸν Ἰωσὴφ καὶ τὸ βρέφος κείμενον ἐν τῇ φάτνῃ·

[17] Videntes autem cognoverunt de verbo quod dictum erat illis de puero hoc
ἰδόντες δὲ ἐγνώρισαν περὶ τοῦ ῥήματος τοῦ λαληθέντος αὐτοῖς περὶ τοῦ παιδίου τούτου.

[18] Et omnes qui audierunt mirati sunt et de his quae dicta erant a pastoribus ad ipsos.
καὶ πάντες οἱ ἀκούσαντες ἐθαύμασαν περὶ τῶν λαληθέντων ὑπὸ τῶν ποιμένων πρὸς αὐτούς·

[19] Maria autem conservabat omnia verba haec conferens in corde suo
ἡ δὲ Μαριὰμ πάντα συνετήρει τὰ ῥήματα ταῦτα συμβάλλουσα ἐν τῇ καρδίᾳ αὐτῆς.

[20] Et reversi sunt pastores glorificantes et laudantes Deum in omnibus quae audierant et viderant sicut dictum est ad illos.
καὶ ὑπέστρεψαν οἱ ποιμένες δοξάζοντες καὶ αἰνοῦντες τὸν θεὸν ἐπὶ πᾶσιν οἷς ἤκουσαν καὶ εἶδον καθὼς ἐλαλήθη πρὸς αὐτούς.

Julius Caesar is the most famous Roman of them all: brutal conqueror, dictator and victim of a gruesome assassination on the Ides of March 44 BC. 2,000 years on, he still shapes the world. He has given us some political slogans we still use today (Crossing the Rubicon), his name lives on in the month of July, and there is nothing new about Vladmir Putin’s carefully cultivated military image, and no real novelty in Donald Trump’s tweets and slogans.

Mary Beard is on a mission to uncover the real Caesar, and to challenge public perception. She seeks the answers to some big questions. How did he become a one-man ruler of Rome? How did he use spin and PR on his way to the top? Why was he killed? And she asks some equally intriguing little questions. How did he conceal his bald patch? Did he really die, as William Shakespeare put it, with the words Et tu, Brute on his lips? Above all, Mary explores his surprising legacy right up to the present day. Like it or not, Caesar is still present in our everyday lives, our language, and our politics. Many dictators since, not to mention some other less autocratic leaders, have learned the tricks of their trade from Julius Caesar.