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Wie überleben Texte 2000 Jahre?

Podcast: unklassisch.de

Teil 1: Antike bis Buchdruck

Wir gehen der Frage nach, wie es überhaupt dazu kommen kann, dass wir antike Texte in der Gegenwart lesen können. Dabei sprechen wir nicht nur über nur über die Wege der Überlieferung, sondern vor allem auch über die Hürden, die ein Text überwinden muss, um es in unsere Zeit zu schaffen. Kleinere Exkurse führen uns auch zu Schreibmaterialien und -stoffen wie Papyrus und Pergament, dem Problem des antiken Urheberrechts und dreisten Plagiatoren sowie jenseits unserer klassisch-philologischen Komfortzone, wenn wir uns in die Renaissance vorwagen.

Teil 2: Textkritik

Nachdem wir unserem Text in der letzten Folge aus der Antike durch Spätantike, Mittelalter und Renaissance bis zum Buchdruck gefolgt sind, sitzen wir nun vor einem Stapel Handschriften fragen uns: Wie in aller Welt wird aus diesen Abschriften mit all den unterschiedlichen Fehlern bitte wieder ein Text?

Das Stichwort lautet Textkritik: Um möglichst nah an das heranzukommen, was antike Autoren vor 2000 Jahren geschrieben haben, rekonstruieren Altphilolog:innen aus den Abschreibefehlern die Verhältnisse dieser Handschriften zueinander (recensio), schätzen mit einigen althergebrachten Methoden ein, welche Handschrift an welcher Stelle den “richtigen” Text hat (examinatio), korrigieren notfalls den überlieferten Text (emendatio) und erstellen am Ende eine kritische Textedition, in der die Varianten dokumentiert sind.

In dieser Folge gehen wir am Beispiel von Catull durch, wie Textkritik funktioniert. Wir disktuieren über Einleitungen auf Latein, Probleme mit dem kritischen Apparat und welche Horaz-Ausgabe wir am liebsten mögen. Wir haben dazu einige Anekdoten aus unserem Studium im Gepäck und reden auch darüber, welche Probleme mit unserem Fach hier offensichtlich werden und wie wir uns den Umgang mit textkritischen Editionen an der Uni wünschen.